Techniker Krankenkasse
TK spezial

Mecklenburg-Vorpommern

Nr.09 | 2023

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Sehr geehrte Damen und Herren,

am kommenden Freitag findet unsere Fachtagung in der Orangerie des Schweriner Schlosses statt. Als einen Vorgeschmack auf die Veranstaltung erhalten Sie in unserer Sonderausgabe zum Event einige Hintergrund-informationen zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen. Im Interview schildert Gesundheitsministerin Stefanie Drese ihren Blick auf die Krankenhausreform. Weiterhin erläutert der Leiter Strategie und Standards der gematik, Stefan Höcherl, wie Interoperabilität die Versorgung verbessert. In meiner #Chefinsache lesen Sie, welche Bausteine die politischen Reformen noch verbessern würden, damit eine qualitativ hochwertige und zukunftssichere Versorgungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern entstehen kann.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Ihre
Manon Austenat-Wied
Leiterin TK-Landesvertretung

Die Krankenhausreform als Chance für M-V

 

Interview mit Gesundheitsministerin Stefanie Drese

 

Als eine der wichtigsten politischen Entscheidungsträgerinnen in Mecklenburg-Vorpommern ist Ministerin Stefanie Drese intensiv in alle gesundheitspolitischen Veränderungsprozesse eingebunden. Parallel dazu verantwortet sie auch weitere wichtige Versorgungsentscheidungen im Bundesland. Wir haben im Vorfeld unserer Fachtagung mit ihr über die drängendsten Versorgungsherausforderungen und ihre Lösungsstrategien gesprochen.

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#Chefinsache zu geplanten Reformen

 

Mein Blick auf die Gesundheitspolitik

 

Damit die Gesundheitsversorgung auch zukünftig flächendeckend gelingt, sind auf Bundesebene zahlreiche politische Reformen geplant. Damit diese Reformen ihre positive Wirkung auch in der Realität entfalten können, braucht es die kooperative Zusammenarbeit der Leistungserbringenden vor Ort. In meiner #Chefinsache widme ich mich den aktuellen Gesetzesvorhaben und skizziere Anknüpfungspunkte für weitere Verbesserungen im Gesundheitswesen.

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Interoperabilität für eine bessere
regionale Versorgung

 

Interview mit Stefan Höcherl, Leiter Strategie und Standards der gematik

 

Die bessere Interoperabilität von Daten ist eine der größten Dauerbaustellen im deutschen Gesundheitswesen. Stefan Höcherl verantwortet als Leiter Strategie und Standards bei der gematik auch die dort angesiedelte Koordinierungsstelle Interoperabilität. Im Interview erfahren Sie, wie interoperabel unser Gesundheitswesen bereits ist und welche Schritte für eine datenbasierte Versorgung noch zu unternehmen sind.

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Regionale Versorgung – digital und patientennah?

 

Impulse zur Fachtagung

 

Am 8. September findet unsere Jahresfachtagung in der Orangerie des Schweriner Schlosses statt. Gemeinsam mit 150 Expertinnen und Experten aus der Gesundheitsbranche wollen wir aktuelle Reformpläne, versorgungspolitische Herausforderungen und vor allem potenzielle Lösungsmöglichkeiten diskutieren. Mit unseren drei Impulsen wollen wir die Diskussion bereichern und regionaler Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern eine positive Zukunftsperspektive geben.

Patientensicherheit stärker in den Fokus stellen
Viele Behandlungsfehler entstehen aufgrund zwischenmenschlicher Schwierigkeiten. Oft sind es Kommunikationsprobleme oder Zeitdruck, die zu Fehlern führen. Dabei ist das Engagement für eine lückenlose Fehleraufklärung und der adäquate Schadensersatz nur ein Teil der notwendigen Maßnahmen für mehr Patientensicherheit.

Denn noch wichtiger als eine transparente Fehlerkultur ist die Fehlervermeidungskultur. Viele kritische Situationen können durch die richtigen präventiven Maßnahmen verhindert werden. Auch auf systemischer Ebene kann einiges getan werden, damit die Qualität im Gesundheitswesen weiter steigt.

So sollte die Krankenhausvergütung um eine qualitätsorientierte Komponente erweitert werden. Auf der Grundlage des „Hospital Value-Based Purchasing Program“ von Medicare aus den USA kann ein System entwickelt werden, das für die Krankenhäuser Qualitätsanreize schafft. Neben der Prozess- und Ergebnisqualität könnten auch die Patientenzufriedenheit und die Kosteneffizienz des Gesamthauses entscheidende Kriterien für einen Qualitätszuschlag sein.

Krankenhäuser aller Level versorgungsspezifisch planen
Die Krankenhausplanung ist Aufgabe der Bundesländer. Bereits seit 2011 schreibt das Land den Krankenhausplan fort und zementiert durch die bloße Festschreibung der Bettenkapazitäten Versorgungsstrukturen, die nicht mehr passgenau zu den aktuellen Versorgungsbedarfen sind. Der Planungsprozess sollte modernisiert werden, damit die Vorhaltekostenfinanzierung bedarfsnotwendige Strukturen trägt.

Die mit der Krankenhausreform geplanten Leistungsgruppen ermöglichen eine differenziertere Versorgungsplanung. Daraus kann die Konzentration von Leistungen folgen, die wiederum eine bessere Arbeitsteilung der stationären Einrichtungen untereinander und höhere Qualitätsstandards ermöglicht.

Dies gilt besonders für Behandlungen von Krankheitsbildern, die einen hohen Spezialisierungsgrad erfordern und die Mindestmengen erfüllen müssen. So profitieren die Patientinnen und Patienten in Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise bereits stark vom zentralisierten Behandlungsansatz der Krebsversorgung im Comprehensive Cancer Center M-V.

Datennutzungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen verbessern
Der Schlüssel für eine individuelle und passgenaue Versorgung sind Datenauswertungen. Bislang sind hochwertige Daten nur schwer zur Entwicklung von Innovationen und neuen Versorgungsansätzen zugänglich.

Außerdem erschweren Zeitverzögerungen, wie z. B. bei ambulanten Abrechnungsdaten, den Erkenntnisgewinn. Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) stellen den Kassen die Abrechnungsdaten frühestens vier Monate nach Quartalsende zur Verfügung. Im Gegensatz dazu übermitteln alle Arztpraxen die Daten digital unverzüglich an die KVen. Es wäre die optimale Lösung, wenn die Diagnose- und Leistungsdaten der Arztpraxen wie auch im Krankenhausbereich ohne Zeitverzug an die Kassen übermittelt würden.

Dadurch würden Analysen zum Leistungsgeschehen möglich, die Unterstützung bei Kundenanliegen verbessert und die Versorgungsforschung erleichtert. Gleichzeitig könnten auch die Planungsprozesse passgenauer und sektorenübergreifend auf die Bedarfe zugeschnitten werden.